Durch Insekten und Zecken übertragene Krankheiten
Insekten (Mücken, Läuse, Flöhe, Bettwanzen) und Zecken können eine Reihe von Krankheiten übertragen, die durch Infektionserreger verursacht werden: Viren (Chikungunya-Virus, Gelbfieber, Dengue-Fieber, etc.), Bakterien (Borreliose, Pest, etc.), Parasiten (Malaria, Schlafkrankheit, Leishmaniose, Filariose, etc.).
Diese Krankheiten gedeihen vor allem in tropischen Umgebungen. Malaria ist das dominierende Problem.
Die Überträger
Larve de culex
Mücken
Es gibt verschiedene Mückenarten (Anopheles, Aedes, Culex) und diese haben ganz unterschiedliche bevorzugte Lebensräume, Zeiten, in denen sie aktiv sind und Stecharten. Die Laven, aus denen die adulten Tiere hervorgehen, entwickeln sich in Bereichen mit stehendem Wasser (Gefäße, Stauseen, Teiche, Seen, etc.). Sie übertragen je nach Art, Klima und Lebensraum bestimmte Krankheiten: Malaria (Anopheles), Chikungunya-Virus, Dengue-Fieber, Gelbfieber, Japanische Enzephalitis, Lymphatische Filariose.
Ihr Flug kann mehr oder weniger laut sein; ihr Stich ist nicht immer schmerzhaft. Die Hälfte aller Mückenstiche erfolgt durch die Kleidung.
Fliegen, Mücken
Die Chrysops (Bremsenfliegen) sind der Überträger der Loa-Loa-Filariose. Simuliidae (Kriebelmücken) übertragen Onchozerkose. Bestimmte Mitglieder der Gattung Glossina (Tsetsefliegen) übertragen die Afrikanische Trypanosomiasis (Schlafkrankheit). Bestimmte Vertreter der Phlebotominae (Sandfliegen) übertragen die Leishmaniose. Ihre Stiche werden nicht immer gespürt.
Neben ihrer direkten Rolle bei der Übertragung von Mikroorganismen können Fliegen die Ursache von Erkrankungen sein, die mit der Entwicklung und der Wanderung ihrer Laven unter der Haut zusammenhängen (der Cayor-Wurm ist mit der Passage der Laven von Condylobia anthropophaga durch die Haut verbunden, die ihre Eier auf dem Boden, aber auch auf Wäsche ablegt). Die Ansteckung erfolgt entweder durch das Liegen auf dem Boden, der durch die von der Fliege abgelegten Eier verunreinigt ist, oder über Kleidung, auf der die Fliegen beim Trocknen ihre Eier abgelegt haben. Vorbeugen kann man, indem man sich nicht auf den Boden legt und es vermeidet, seine Kleidung im Freien zu trocknen. Außerdem wird empfohlen, die Kleidung nach dem Waschen zu bügeln, um vorhandene Laven durch die Hitze des Bügeleisens zu vernichten.
Bettwanzen
Auf dem südamerikanischen Kontinent übertragen die Triatominen oder Reduviidae (Bettwanzen) die Chagas-Krankheit (amerikanische Trypanosomiasis). Sie leben in den Wänden feuchter Häuser und sind nur nachts aktiv.
Läuse, Flöhe
Läuse übertragen verschiedene bakterielle Infektionen: Bartonellose (Grabenfieber), Borrelliose (Rückfallfieber) und bestimmte Arten von Rickettsiose (Typhus). Rattenflöhe sind ein Überträger für die Pest.
Détail pièces buccales d’Ixodes
Crédit : Parasitologie – Mycologie CHU Saint Louis – Paris
http://www.cdanofel.fr
Zecken
Es gibt zahlreiche Zeckenarten, von denen jede einen relativ spezifischen Lebensraum hat. Sie sind Überträger für zahlreiche Krankheiten: Borreliose, zeckenübertragene Meningoenzephalitis, hämorrhagisches Krim-Kongo-Fieber, zeckenübertragenes Rückfallfieber, Q-Fieber, das durch Zecken übertragene Fleckfieber, Babesiose, Ehrlichiose, Tularämie.
Zeckenstiche erfolgen durch Kontakt mit Grünland. Dieses Risiko ist in der Regel auf bestimmte, genau definierte Regionen beschränkt. Sind die Zecken erst einmal auf der Haut, wandern sie in Richtung der großen Hautfalten (Leisten, Achselhöhlen), wo sie sich einnisten. Da sie erst nach 12 bis 24 Stunden mit der Nahrungsaufnahme beginnen, ist das Infektionsrisiko gering, wenn sie schnell entfernt werden.
Neben der Übertragung verschiedener Krankheiten kann ein Zeckenstich an sich schon eine lokale Entzündungsreaktion auslösen, die mitunter stark ausgeprägt sein kann.
Die Krankheiten
Die Häufigkeit der zuvor genannten Krankheiten ändert sich ständig. Einige von ihnen sind durch Fortschritte bei Hygiene- und Impfmaßnahmen selten geworden (Gelbfieber, Japanische Enzephalitis, Typhus, Pest). Andere sind, nachdem sie praktisch verschwunden waren, wieder aufgetaucht (Trypanosomiasis). Wieder andere breiten sich aus, vor allem aufgrund von Klimaveränderungen und den damit einhergehenden Veränderungen in der Ökologie der Vektoren (Dengue-Fieber, Chikungunya-Virus, Borreliose usw.). Wir stellen die häufigsten Krankheiten kurz vor.
Malaria
Malaria stellt das primäre Gesundheitsrisiko für Reisende dar, da sie in den tropischen und subtropischen Regionen der Erde sehr verbreitet ist und potentiell tödlich endet. Die Krankheit wird durch einen einzelligen, blutbewohnenden Parasiten der Gattung Plasmodium verursacht, der von einer Stechmücke der Gattung Anopheles übertragen wird. Es existieren verschiedene Arten. Der Erforschung dieser Krankheit ist ein eigenes Blatt gewidmet.
Das Chikungunya-Virus
Es handelt sich um eine neu auftretende Viruserkrankung, die durch ein Alphavirus verursacht wird, dessen Hauptreservoir aus Affen und anderen Wirbeltieren einschließlich infizierter Menschen besteht. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt durch den Stich der Stechmücke der Gattung Aedes. Diese ist im Wesentlichen ein tagaktiver Vektor. Diese Krankheit betrifft Afrika, Südostasien und den gesamten indischen Subkontinent. Die Krankheit verläuft in Form von epidemischen Ausbrüchen.
Die Krankheit kann unbemerkt verlaufen. In ihrer üblichen Form führt sie zu einem fiebrigen Zustand mit starken Gelenk- und Muskelschmerzen. Sie wird manchmal von leichten Blutungen begleitet. Der Krankheitsverlauf ist normalerweise günstig, aber es können Komplikationen und Tod auftreten. Es gibt eine lange Erholungsphase mit lang anhaltender Restasthenie. Die Anzeichen sind nicht sehr spezifisch, so dass die Diagnose ohne einen serologischen Test mit anderen Krankheiten verwechselt werden kann, die Fieber und Schmerzen verursachen, wie z. B. Dengue-Fieber, Malaria usw.
Es gibt keine spezifische antivirale Behandlung. Die Behandlung ist rein symptomatisch (Paracetamol-artige Nicht-Salicylat-Analgetika). Die Krankheit verleiht eine lang anhaltende Immunität. Es gibt keinen Impfstoff; die Vorbeugung besteht in der Vermeidung von Mückenstichen.
Dengue-Fieber
Dengue-Fieber ist eine Viruserkrankung, die durch ein Flavivirus verursacht wird. Sie erlebt derzeit ein starkes Wiederaufleben. Es wird durch den Stich einer Stechmücke der Gattung Aedes übertragen, die sich in stehenden Gewässern in der Nähe von Behausungen vermehrt. Die Krankheit kommt in Südostasien, Australien, Ozeanien, im Indischen Ozean, in der Karibik, in Amerika (vom Südosten der USA bis Nordargentinien) und in Afrika südlich der Sahara vor. Sie ist in allen überseeischen französischen Regionaldepartements und Territorien endemisch. Sie folgt einem endemisch-epidemischen Übertragungsmuster. Es gibt 4 verschiedene Serotypen der Krankheit.
Nach einer Inkubationszeit von 7 Tagen zeigt sich das klinische Bild in Form von Fieber und Schmerzen mit einem Ausschlag. Nach einer Remission mit Temperaturabfall tritt das etablierte Stadium mit Wiederaufnahme der Symptomatik auf. Die Krankheit dauert eine Woche, die Erholungsphase ist lang und ist durch eine lang anhaltende Asthenie gekennzeichnet. Es gibt subklinische Formen und, im Gegenteil, schwere Formen, die zum Tod führen. Das klinische Bild ist nicht sehr spezifisch; es wird von anderen arboviralen Infektionen geteilt, die Dengue-Fieber-ähnliche Syndrome präsentieren. Die definitive Diagnose von isolierten Fällen hängt von serologischen Tests ab.
Die Behandlung ist rein symptomatisch (paracetamolartige Nicht-Salicylat-Analgetika). Ein Impfstoff ist in der Entwicklung. Die Erkrankung an einem Virus einer bestimmten Gruppe verleiht keine Immunität gegenüber den Viren der anderen Gruppen. Im Gegenteil, die Tatsache, dass ein Patient bereits an Dengue-Fieber erkrankt ist, setzt ihn im Falle einer erneuten Infektion mit einem Virus aus einer anderen Gruppe einer neuen, schwereren Erkrankung aus.
Gelbfieber
Gelbfieber ist ein virales hämorrhagisches Fieber, das durch ein Flavivirus verursacht wird: das Gelbfiebervirus. Es wird durch den Stich einer Stechmücke der Gattung Aedes übertragen. Der natürliche Wirt des Virus ist eine bestimmte Affenart, die in Waldgebieten lebt. Das Virus kann versehentlich auch auf Menschen übertragen werden. Die Krankheit folgt einem endemisch-sporadischen Übertragungsmuster und führt zu Epidemien. Sie betrifft die tropischen und subtropischen Regionen Südamerikas und Afrikas. In Asien, dem Pazifik und dem Indischen Ozean ist die Krankheit nicht vertreten. Sie ist derzeit in Afrika sehr präsent, wo regelmäßig kleine Epidemien beobachtet werden (Elfenbeinküste, Kamerun, Senegal).
Die Erkrankung beginnt typischerweise mit einem hochfieberhaften Zustand mit Kopf- und Rückenschmerzen. Sie verläuft dann, bei den typischen Formen, in 2 Stadien. Ein rotes Stadium mit Fieber, gestautem Aussehen im Gesicht und Kopfschmerzen. Am 3. bis 4. Tag kommt es zu einer Remission, dann zu einem gelben Stadium mit Wiederauftreten des Fiebers, Verschlechterung des Allgemeinzustandes, Gelbsucht, schwarzem Erbrechen (bluthaltiger Auswurf), Blutungen, Verminderung der Urinmenge. Der Verlauf kann tödlich sein. Es gibt viele mildere oder subklinische Formen.
Die Behandlung ist rein symptomatisch. Es gibt eine Impfung, die sehr wirksam ist. Diese Impfung ist für Reisende, die Länder besuchen, in denen die Krankheit wahrscheinlich vorkommt, obligatorisch. Die Impfung wird in den zugelassenen Impfstellen verabreicht. Sie unterliegt der Aufnahme in den internationalen Impfpass.
West-Nil-Krankheit
Es handelt sich um eine Infektion, die durch ein Flavivirus verursacht wird: das West-Nil-Virus. Der Vektor ist eine Stechmücke der Gattung Culex. Das Reservoir des Virus besteht aus Vögeln. Die Krankheit betraf zunächst Afrika, einen Teil Mittel- und Südeuropas, den Nahen Osten und Indien. Es wird eine allmähliche Ausbreitung über den amerikanischen Kontinent von Ost nach West sowie nach Osteuropa und Russland beobachtet. In Frankreich kommt die Krankheit in der Camargue vor, wo sie Pferde, aber auch Menschen befällt.
Die Krankheit verläuft häufig asymptomatisch, kann aber fiebrige Zustände verursachen, die manchmal von neurologischen Anzeichen begleitet werden, die ein klinisches Bild von Enzephalitis oder schlaffer Lähmung zeigen. Es besteht die Gefahr des Todes oder schwerer Folgeerkrankungen.
Die Behandlung ist symptomatisch. Impfstoffstudien sind im Gange.
Japanische Enzephalitis
Japanische Enzephalitis (JE) wird durch ein Flavivirus verursacht. Es wird durch den Stich einer Stechmücke der Gattung Culex auf den Menschen übertragen. Das Reservoir des Virus besteht aus wild lebenden Wassertieren und Schweinen, von denen die Krankheit in ländlichen Gebieten auf den Menschen übergreifen kann. JE betrifft den äußersten Südosten Russlands, ganz Asien, Indien und den äußersten Norden Australiens. Sie ist endemisch in ländlichen Gebieten mit Reisfeldern und ganzjähriger Bewässerung. Während des Monsuns ist sie in ländlichen und städtischen Gebieten epidemisch. Es gibt 30.000 bis 50.000 neue Fälle pro Jahr, hauptsächlich unter Kindern, mit 25.000 Todesfällen. Das Risiko für Reisende, sich zu infizieren, liegt bei etwa 1/1.000.000.
Auf 250 Ansteckungen kommt eine sichtbare Form (ein Fall). Das Krankheitsbild, das die sichtbaren Formen bilden, ist nicht spezifisch. Es kann aus einem isolierten fieberhaften Zustand oder einem Meningitis- oder Meningoenzephalitis-Klinikum bestehen. Man schätzt, dass die Sterblichkeitsrate bei 30 % liegt und dass 30 % der Patienten mit Folgeerscheinungen genesen.
Die Behandlung ist symptomatisch. Es gibt eine vorbeugende Impfung. Es gibt zwei Arten von Impfstoffen auf dem Markt: einen Zellkultur-Impfstoff in westlichen Ländern und einen Impfstoff aus dem Gehirn von Säuglingsmäusen. Diese Impfung ist nur in zugelassenen Impfstellen erhältlich.
Die Impfung wird empfohlen für:
- Erwachsene, die im Ausland leben oder sich länger als 30 Tage in Asien aufhalten müssen;
-
Erwachsene, die diese Regionen besuchen und während der Zeit der Virusübertragung, insbesondere während der Regenzeit, erhebliche Aktivitäten im Freien, insbesondere in Reisfeldern oder Sumpfgebieten, unternehmen, unabhängig von der Dauer des Aufenthalts. Folgende Aktivitäten gelten als risikobehaftet: Schlafen im Freien ohne Moskitonetz, Zelten, Arbeiten im Freien, Radfahren, Wandern usw.; insbesondere in Gebieten, in denen Überflutungsbewässerung praktiziert wird.
Der in Frankreich vertriebene Impfstoff ist derzeit Personen ab 18 Jahren vorbehalten.
Filariose
Filariose ist eine Gruppe von Tropenkrankheiten, die durch die Entwicklung von erwachsenen Würmern (Filarien) und deren Laven oder Mikrofilarien im Körper verbunden sind. Diese Krankheiten stellen ein echtes Gesundheitsproblem für die einheimische Bevölkerung dar, aber die Infektion ist bei Reisenden selten. Sie werden durch bestimmte Insekten übertragen, die als Vektoren fungieren, was ihr Vorkommen in bestimmten Gebieten erklärt. Man kann zwischen lymphatischer Filariose und kutaner Filariose unterscheiden, je nachdem, ob die erwachsenen Würmer im Lymphsystem oder unter der Haut leben.
Lymphatische Filariose :
- Es gibt drei Arten: Wuchereria bancrofti (kosmopolitisch), Brugia malayi und Brugia timori (Südostasien). Jede Art wird von einer bestimmten Mücke (Culex, Anopheles, Aedes, Mansonia) übertragen und hat eine klar definierte geografische Verbreitung. Die Krankheit ist in tropischen Regionen endemisch, wo 120 Millionen Menschen infiziert sind.
- Die Symptome hängen mit der Störung des Lymphabflusses durch die erwachsenen Würmer zusammen, was zu Ödemen der Gliedmaßen, Lymphangitis und Superinfektionen führt. Sie sind aufgrund der Mikrofilarien auch allergen. Ohne Behandlung gehen die Ödeme in einen chronischen Zustand über, der eine Verdickung des Gewebes verursacht und zum klinischen Bild der Elephantiasis führt.
- Die Behandlung erfolgt mit antiparasitären Medikamenten. Die WHO startete im Jahr 2000 ein Massenbehandlungsprogramm mit dem Ziel, die Übertragung der Krankheit zu stoppen.
Loa-Loa-Filariose :
- Dies ist eine kutane Filariose, die in den Waldgebieten Zentralafrikas vorkommt. Sie wird durch die Loa-loa verursacht. Sie wird durch den Biss einer Pferdefliege übertragen: der Chrysops. Die Mikrofilarien leben im Blutkreislauf.
- Die Symptomatik ist gekennzeichnet durch Juckreiz, urtikarielle Schübe, wandernde Ödeme der Gliedmaßen. Die Bewegung des erwachsenen Wurms unter der Haut ist die Ursache für die gewundenen Stränge; sie bewegen sich mit einer Geschwindigkeit von etwa 1 cm pro Minute. Die Passage des Wurms unter der Bindehaut des Auges verursacht Tränenfluss, ein rotes Auge und Fremdkörpergefühl. Dieses Auftreten ist dramatisch, aber relativ gutartig. Die Erkrankung schreitet über einen langen Zeitraum fort. Im späteren Stadium können Komplikationen beobachtet werden, die vor allem das Herz betreffen.
- Die Behandlung erfolgt mit antiparasitären Medikamenten. Sie müssen sorgfältig eingesetzt werden.
Andere Arten der Filariose:
Es gibt weitere Arten der Filariose, die durch spezifische Vektoren übertragen werden: Onchozerkose und Filarienpleuraerguss. Sie sind seltener.
Schlafkrankheit
Die Afrikanische Typanosomiasis oder Schlafkrankheit des Menschen ist eine Parasitenkrankheit, die durch die Trypanosoma-Protozoen (einzellige blutbewohnende Parasiten) verursacht wird, von denen es mehrere verschiedene Arten gibt. Diese Krankheit, die in den 1960er Jahren durch die Aktionen der von Jamot gegründeten großen Seuchenmobilen praktisch verschwunden war, ist aufgrund von Störungen in den verschiedenen Gesundheitssystemen wieder voll im Kommen. Sie wird durch den Biss einer Fliege übertragen: Glossina oder Tsetsefliege. Sie kommt nur in Afrika vor. Sie ist in den Häusern der tropischen und subtropischen Regionen zu finden. Die Krankheit betrifft die ländliche Bevölkerung; das Risiko für Reisende ist begrenzt.
Die Krankheit verläuft in zwei Stadien: ein lymphatisches/blutiges Stadium, in dem sich der Parasit im lymphatischen System befindet, dann ein Stadium, das „neurologische Phase“ genannt wird, in dem das zentrale Nervensystem betroffen ist. Das Fortschreiten erfolgt über einen langen Zeitraum. Ohne Behandlung verläuft die Krankheit unweigerlich tödlich.
Die Krankheit wird mit Antiparasiten-Medikamenten behandelt; die Behandlung ist sehr gut kodifiziert, aber relativ schwer durchführbar. Sie ist sehr wirksam.
Die Leishmaniosen
Die Leishmaniosen sind Parasitenkrankheiten, die durch Leishmanien (einzellige Parasiten, die das retikulohistiozytäre System infizieren) verursacht werden und von einer Sandfliegenart (Unterfamilie Phlebotominae) übertragen werden. Je nach Art des Parasiten kann zwischen der kutanen, mukokutanen und viszeralen Form unterschieden werden.
Die kutane und mukokutane Form haben auf dem amerikanischen Kontinent ein anderes Gesicht als in Asien. Die verschiedenen Formen der Krankheit haben als gemeinsames Merkmal die Bildung von chronischen Geschwüren, mehr oder weniger hohl, ohne Tendenz zur Abheilung.
Die viszeralen Formen oder Kala-Azar werden im Mittelmeerraum beobachtet. Sie sind gekennzeichnet durch eine starke Verschlechterung des Allgemeinzustandes des Patienten mit einer Vergrößerung der Lymphknoten und der Milz und einem Abfall der Blutkörperchen.
Für diese Krankheiten gibt es spezielle Behandlungen, die über lange Zeiträume durchgeführt werden müssen, um eine Heilung zu erreichen.
Lyme-Krankheit
Die Lyme-Krankheit ist eine Infektion, die durch eine Bakterienart der Gattung Borrelia verursacht wird: Borrelia burgdorferi, die durch den Biss einer Zecke der Gattung Ixodes übertragen wird. 10 bis 15 % der Zecken tragen das Borrelienbakterium in sich. Das Risiko einer Ansteckung durch einen Zeckenbiss schwankt je nach Region zwischen 1 und 6 %. Die Krankheit tritt in der nördlichen Hemisphäre, in Amerika und in Eurasien während der aktiven Phase der Zecken, zwischen Mai und Oktober, auf. In Frankreich ist sie nicht selten.
Die Krankheit beginnt mit einer roten Hautläsion um den Zeckenstich herum, die sich allmählich ausbreitet und schließlich innerhalb weniger Tage oder Wochen verschwindet. Einige Wochen oder Monate später können weitere Anzeichen auftreten, die die Gelenke, das Nervensystem (Lähmungen und Schmerzen), Herzrhythmusstörungen und, seltener, andere Symptome betreffen. Die Ausprägung der Krankheit ist in Nordamerika meist schwerer als in Europa.
Die Behandlung beruht auf Antibiotika. Eine Einweisung ins Krankenhaus kann notwendig sein.
Zecken-übertragene Meningoenzephalitis
Die zecken-übertragene Meningoenzephalitis ist eine Erkrankung des zentralen Nervensystems, die durch ein Flavivirus (Tick Born Encephalitis Virus) verursacht wird. Es wird durch den Biss einer Zecke der Gattung Ixode im Frühjahr und Sommer übertragen. In der Vergangenheit wurde zwischen den europäischen Formen (Mitteleuropa und Osteuropa) und den asiatischen Formen (von Russland bis Japan) unterschieden, tatsächlich handelt es sich aber um dieselbe Krankheit, die von verschiedenen Zeckenarten übertragen wird. In den betroffenen Gebieten ist die Krankheit auf begrenzte Territorien beschränkt. Sie hat sich in den letzten Jahren kontinuierlich ausgebreitet. Die Krankheit ist im Elsass präsent.
Nach einer Inkubationszeit von 7 Tagen verläuft die Symptomatik in zwei Stadien. Ein erstes Stadium, das 2 bis 4 Tage andauert, ist durch einen grippeähnlichen Zustand gekennzeichnet. Das zweite Stadium tritt nicht immer auf, und wenn doch, dann 10 Tage später. Es ist durch neurologische Anzeichen unterschiedlichen Schweregrades gekennzeichnet: Meningitis, Meningoenzephalitis, Meningoenzephalo-Radikulitis. Im Allgemeinen schreitet die Krankheit zur Genesung fort. Folgeerscheinungen können beobachtet werden. Die Sterblichkeitsrate liegt bei 1 %.
Die Behandlung ist rein symptomatisch; es gibt kein Medikament, das auf das Virus selbst wirkt. Ein vorbeugender Impfstoff ist verfügbar. Die Impfung gegen Zeckenenzephalitis wird für Reisende empfohlen, die sich zwischen Frühjahr und Herbst in endemischen Land- und Waldregionen in Mittel-, Ost- und Nordeuropa aufhalten.
Das Zeckenfleckfieber
Das Zeckenfleckfieber ist eine Erkrankung, die durch Bakterien der Gattung Rickettsia verursacht wird. Sie werden durch Zeckenstiche übertragen. Mehr als 20 Arten der Rickettsien-Gattung sind für den Menschen pathogen. Neben den verschiedenen Fleckfiebern sind sie für Typhus (epidemischer Typhus, endemischer Typhus, Scrub-Typhus) verantwortlich.
Die Fleckfieber kommen in Europa, auf dem nordamerikanischen Kontinent und in Afrika südlich der Sahara (besonders im Süden) vor. Es sind verschiedene Formen der Krankheit beschrieben worden: Mittelmeer-Fleckfieber, Israelischer Zecken-Typhus, Indischer Zecken-Typhus, Rocky-Mountain-Fleckfieber, Afrikanisches Zeckenbiss-Fieber.
Diese verschiedenen Erkrankungen weisen eine gemeinsame Symptomatik auf. Nach einer Inkubationszeit von 5 Tagen treten folgende Zeichen auf: Fieber, ein Schorf an der Zeckenbissstelle mit Satellitenlymphadenopathie (Lymphdrüsen) und, nicht systematisch, Hautausschlag mit Blasen. Der Verlauf kann beim Mittelmeer-Fleckfieber und besonders beim Rocky-Mountain-Fleckfieber schwer sein. Bei den anderen Arten der Krankheit ist der Verlauf gutartig.
Die schweren Formen werden mit Antibiotika behandelt.
Geografische Verteilung
Die folgende Tabelle zeigt die Verteilung der wichtigsten durch Insekten und Zecken übertragenen Krankheiten nach den wichtigsten geografischen Regionen.
Geographische Regionen | Krankheiten |
---|---|
Nordamerika | Die Leishmaniosen |
Lyme-Krankheit | West-Nil-Krankheit |
Zentral- und Südamerika | Malaria |
Dengue-Fieber | |
Gelbfieber | |
Die Leishmaniasen | |
Chagas-Krankheit | |
West-Nil Krankheit | |
Nordafrika | Die Leishmaniosen |
Lyme-Krankheit | |
West-Nil-Krankheit | |
Sub-Sahara-Afrika | Malaria |
Chikungunya-Virus | |
Dengue-Fieber | |
Gelbfieber | |
Lymphatische Filariose, loa loa filariasis, Onchozerkose | |
Die Leishmaniosen | |
Humane afrikanische Trypanosomiasis (Schlafkrankheit) | |
West-Nil-Krankheit | |
Asien | Malaria | Chikungunya-Virus |
Dengue-Fieber | |
Japanische Enzephalitis | |
Lymphatische Filariose | |
Die Leishmaniasen | |
Europa | Die Leishmaniasen |
Lyme-Krankheit | |
Zecken-borne meningoencephalitis virus | |
Ozeanien | Malaria |
Chikungunya Virus | |
Dengue Fieber | |
Japanische Enzephalitis | |
Lymphatische Filariose | |
Die Leishmaniasen |