Einzelphotonen-Emissions-Computertomographie/Computertomographie bei Hirntumoren
Anatomische bildgebende Verfahren (Computertomographie und Magnetresonanztomographie ) sind zu unverzichtbaren Werkzeugen für die Beurteilung von Hirntumoren geworden. Funktionelle Bilder (Positronen-Emissions-Tomographie und Einzelphotonen-Emissions-Computertomographie ) können zusätzliche Informationen liefern, die während der diagnostischen Abklärung zur Bestimmung des Malignitätsgrades und als Ersatz oder Anleitung für eine Biopsie nützlich sind. Nach einer Operation und/oder Strahlentherapie sind nuklearmedizinische Untersuchungen unerlässlich, um die Persistenz des Tumors zu beurteilen, ein Rezidiv von einer Strahlennekrose und Gliose zu unterscheiden und die Erkrankung zu überwachen. Für eine vollständige Beurteilung dieser Patienten ist die Kombination von funktionellen mit anatomischen Bildern von größter Bedeutung, die mit Hilfe der Bildfusion erreicht werden kann. Trotz der schnell wachsenden Verbreitung der PET sind SPECT-Untersuchungen in den meisten Fällen von Hirntumoren adäquat und liefern Ergebnisse, die parallel zu denen der PET verlaufen. Die wichtigste Einschränkung der SPECT-Bildgebung mit Hirntumor-suchenden Radiopharmaka ist das Fehlen präziser anatomischer Details; dieser Nachteil wird durch die Fusion mit morphologischen Studien überwunden, die eine anatomische Karte zu den szintigraphischen Daten liefern. In der Vergangenheit hat sich die softwarebasierte Fusion von unabhängig voneinander durchgeführten SPECT- und CT- oder MRT-Untersuchungen als nützlich für die Beurteilung von Hirntumoren erwiesen, aber dieser Prozess ist oft zeitaufwendig und für alltägliche nuklearmedizinische Studien nicht praktikabel. Die jüngste Entwicklung dualmodaler integrierter Bildgebungssysteme, die die Aufnahme von SPECT- und CT-Bildern in der gleichen Scan-Sitzung und deren Co-Registrierung mittels der Hardware ermöglichen, hat diesen Prozess erleichtert. Bei SPECT-Untersuchungen von Hirntumoren mit verschiedenen Radiopharmaka sind fusionierte Bilder hilfreich bei der präzisen Lokalisierung neoplastischer Läsionen und beim Ausschluss der Erkrankung an Stellen mit physiologischer Tracer-Aufnahme. Diese Informationen sind nützlich für die Optimierung der Diagnose, die Therapieüberwachung und die Planung der Strahlentherapie, was sich positiv auf das Patientenmanagement auswirkt.