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Gemeinsame genetische Faktoren bei 5 psychischen Störungen gefunden

Rückansicht einer Familie, die gemeinsam in einem Park spazieren geht.

Große psychische Störungen, von denen man traditionell annahm, dass sie sich voneinander unterscheiden, teilen laut einer neuen Studie bestimmte genetische Fehler. Der Befund könnte auf bessere Wege zur Diagnose und Behandlung dieser Erkrankungen hinweisen.

Wissenschaftler haben schon lange erkannt, dass viele psychiatrische Störungen dazu neigen, in Familien zu verlaufen, was auf mögliche genetische Wurzeln hinweist. Zu diesen Störungen gehören Autismus, Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS), bipolare Störung, Major Depression und Schizophrenie. Die Symptome können sich überschneiden, so dass die Unterscheidung zwischen diesen 5 großen psychiatrischen Syndromen schwierig sein kann. Ihre gemeinsamen Symptome legen nahe, dass sie auch auf biologischer Ebene Gemeinsamkeiten aufweisen. Tatsächlich haben neuere Studien begrenzte Hinweise auf gemeinsame genetische Risikofaktoren gefunden, z. B. für Schizophrenie und bipolare Störung, Autismus und Schizophrenie sowie Depression und bipolare Störung.

Um einen umfassenderen Blick zu werfen, führte ein internationales Forschungskonsortium eine Analyse durch, die Daten aus genomweiten Assoziationsstudien (GWAS) der fünf Hauptstörungen einbezog. Bei dieser Art von Studien werden Tausende von genetischen Markern auf der Suche nach winzigen Variationen durchforstet, die bei Menschen, die eine bestimmte Erkrankung haben, häufiger auftreten als bei denen, die keine haben. Die Forschung wurde primär vom National Institute of Mental Health (NIMH) der NIH finanziert, zusammen mit anderen NIH-Komponenten.

Wie online im Lancet am 28. Februar 2013 berichtet, suchten die Wissenschaftler bei über 33.000 Patienten nach Hinweisen auf krankheitsassoziierte genetische Variationen. Bei allen war mindestens eine der 5 Erkrankungen diagnostiziert worden. Eine Vergleichsgruppe umfasste etwa 28.000 Menschen, die keine schwerwiegende psychiatrische Diagnose hatten.

Die Analyse ergab Variationen, die signifikant mit allen 5 Störungen assoziiert waren. Dazu gehörten Variationen in 2 Genen, die für die zelluläre Maschinerie kodieren, die hilft, den Fluss von Kalzium in Neuronen zu regulieren. Variationen in einem dieser Gene, genannt CACNA1C, waren zuvor mit bipolarer Störung, Schizophrenie und Major Depression in Verbindung gebracht worden. CACNA1C ist dafür bekannt, dass es die Schaltkreise im Gehirn beeinflusst, die an Emotionen, Denken, Aufmerksamkeit und Gedächtnis beteiligt sind – Funktionen, die bei psychischen Erkrankungen gestört sein können. Variation in einem anderen Kalziumkanal-Gen, genannt CACNB2, wurde ebenfalls mit den 5 Störungen in Verbindung gebracht.

Zudem entdeckten die Forscher krankheitsbedingte Variationen für alle 5 Störungen in bestimmten Regionen der Chromosomen 3 und 10. Jeder dieser Bereiche erstreckt sich über mehrere Gene, und die kausalen Faktoren sind noch nicht genau bekannt. Die verdächtige Region entlang des Chromosoms 3 wies die stärksten Verbindungen zu den Störungen auf. Diese Region beherbergt auch bestimmte Variationen, die zuvor mit bipolarer Störung und Schizophrenie in Verbindung gebracht wurden.

„Obwohl statistisch signifikant, kann jede dieser genetischen Assoziationen für sich genommen nur einen kleinen Teil des Risikos für psychische Erkrankungen erklären“, sagt Studien-Ko-Autor Dr. Jordan Smoller vom Massachusetts General Hospital. Aus diesem Grund können die Variationen noch nicht zur Vorhersage oder Diagnose bestimmter Erkrankungen verwendet werden. Aber diese Ergebnisse könnten den Forschern helfen, genauere Diagnosen zu stellen. Sie könnten auch zu einem besseren Verständnis der Faktoren führen, die diese schweren psychischen Störungen verursachen.

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