Kultur und Kreativität
Europas kulturelles Erbe ist ein reiches und vielfältiges Mosaik kultureller und kreativer Ausdrucksformen, ein Erbe früherer Generationen von Europäern und ein Vermächtnis für diejenigen, die noch kommen werden.
Es umfasst natürliche, gebaute und archäologische Stätten, Museen, Denkmäler, Kunstwerke, historische Städte, literarische, musikalische und audiovisuelle Werke sowie das Wissen, die Praktiken und Traditionen der europäischen Bürger.
Das kulturelle Erbe bereichert das individuelle Leben der Bürger, ist eine treibende Kraft für den Kultur- und Kreativsektor und spielt eine Rolle bei der Schaffung und Stärkung des sozialen Kapitals in Europa. Es ist auch eine wichtige Ressource für Wirtschaftswachstum, Beschäftigung und sozialen Zusammenhalt und bietet das Potenzial, städtische und ländliche Gebiete neu zu beleben und nachhaltigen Tourismus zu fördern.
Die Rolle und Maßnahmen der EU
Während die Politik in diesem Bereich in erster Linie in die Zuständigkeit der Mitgliedstaaten sowie der regionalen und lokalen Behörden fällt, setzt sich die EU durch eine Reihe von Maßnahmen und Programmen für den Schutz und die Aufwertung des europäischen Kulturerbes ein.
Europas kulturelles Erbe wird durch eine Reihe von EU-Maßnahmen, -Programmen und -Finanzierungen unterstützt, insbesondere durch das Programm Kreatives Europa. Die EU-Politiken in anderen Bereichen, die das Kulturerbe zunehmend berücksichtigen, reichen von Forschung, Innovation, Bildung, Umwelt, Klimawandel und Regionalpolitik bis hin zur Digitalpolitik. Dementsprechend stehen Mittel für das Kulturerbe im Rahmen von Horizont 2020, Erasmus+, Europa für Bürgerinnen und Bürger und den Europäischen Struktur- und Investitionsfonds zur Verfügung.
Die EU-Mitgliedstaaten verfolgen die politische Zusammenarbeit im Bereich des Kulturerbes über den Ministerrat für Bildung, Jugend, Kultur & Sport und über die Offene Methode der Koordinierung. Die seit 2019 bestehende Expertengruppe der Kommission zum kulturellen Erbe berät über die Umsetzung der EU-Politik zum kulturellen Erbe. Sie bezieht die Mitgliedstaaten, assoziierte Länder, europäische Netzwerke für das Kulturerbe, Organisationen der Zivilgesellschaft und internationale Organisationen sowie EU-Institutionen ein.
Europäischer Aktionsrahmen für das Kulturerbe
Eine der wichtigsten Neuerungen auf EU-Ebene ist der Europäische Aktionsrahmen für das Kulturerbe (2018), der den gemeinsamen Rahmen für kulturerbebezogene Aktivitäten auf europäischer Ebene darstellt. Er baut auf den Bemühungen des Europäischen Jahres des Kulturerbes 2018 auf, um dessen Erfolg zu erfassen und zu skalieren, um eine nachhaltige Wirkung zu gewährleisten. Der Rahmen legt eine Reihe von vier Grundsätzen und fünf Hauptbereiche für weitere Maßnahmen für Europas Kulturerbe fest:
4 Schlüsselprinzipien
- Holistisch
- Mainstreaming/integriert
- Evidenzbasierte Politikgestaltung
- Multi-Stakeholder
5 Bereiche für weitere Maßnahmen
- Ein inklusives Europa: Teilhabe und Zugang für alle
- ein nachhaltiges Europa: Intelligente Lösungen für eine kohäsive und nachhaltige Zukunft
- ein widerstandsfähiges Europa: Schutz des gefährdeten Erbes
- ein innovatives Europa: Mobilisierung von Wissen und Forschung
- eine stärkere globale Partnerschaft: Stärkung der internationalen Zusammenarbeit