Plagioklas
Plagioklas ist eine Reihe von Tektosilikat-Mineralen (Gerüstsilikat) innerhalb der Feldspatgruppe. Anstatt sich auf ein bestimmtes Mineral mit einer spezifischen chemischen Zusammensetzung zu beziehen, ist Plagioklas eine kontinuierliche Mischkristallreihe, die korrekter als Plagioklas-Feldspat-Reihe bezeichnet wird. Dies wurde erstmals von dem deutschen Mineralogen Johann Friedrich Christian Hessel (1796-1872) im Jahr 1826 gezeigt. Die Serie reicht von Albit bis Anorthit (mit den jeweiligen Zusammensetzungen NaAlSi3O8 bis CaAl2Si2O8), wobei sich Natrium- und Calciumatome im Kristallgitter des Minerals gegenseitig ersetzen können. Plagioklas in Handproben wird oft durch seine polysynthetische Kristallverzwillingung oder den „Plattenrillen“-Effekt identifiziert.
Mineralgruppe Feldspat, Tektosilikat
(Wiederholungseinheit)
NaAlSi3O8 – CaAl2Si2O8
Triclinisch
Pinakoidal (1)
(gleiches H-M-Symbol)
C1
Weiß, grau, bläulich weiß, e
6 – 6.5
Glänzend
Weiß
Transparent bis durchscheinend
2.62 (Albit) bis 2,76 (Anorthit)
Biaxialer (+) Albit, biaxialer (-) Anorthit
Albit: nα 1.527, nβ 1.532 nγ 1.538
Anorthit: nα 1.577 nβ 1.585 nγ 1.590
Albit unlöslich in HCl, Anorthit zersetzt durch HCl
Plagioklas ist ein wichtiger Mineralbestandteil in der Erdkruste und daher ein wichtiges Diagnoseinstrument in der Petrologie, um die Zusammensetzung, den Ursprung und die Entwicklung von Eruptivgesteinen zu identifizieren. Plagioklas ist auch ein Hauptbestandteil des Gesteins in den Hochländern des Erdmondes. Die Analyse thermischer Emissionsspektren von der Marsoberfläche legt nahe, dass Plagioklas das am häufigsten vorkommende Mineral in der Marskruste ist.