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DISKUSSION
Das Meckel-Divertikel ist selten und macht nur 2 % der Allgemeinbevölkerung aus. Eine gleiche Inzidenz findet sich bei Männern und Frauen. Die Meckel-Divertikulitis ist eine der anerkannten Komplikationen der Erkrankung und ist klinisch nicht von einer Appendizitis zu unterscheiden, außer dass die Schmerzen und die Empfindlichkeit typischerweise in der periumbilikalen Region lokalisiert sind. Ein Fortschreiten der Divertikulitis kann zu einer Perforation und Peritonitis führen. Eine Fistel zwischen Meckel-Divertikel und Appendix wurde ebenfalls berichtet.
Ein Meckel-Divertikel wird häufig bei der Operation entdeckt. Die Resektion eines bei der Laparotomie zufällig gefundenen Meckel-Divertikels ist bei Kindern und Erwachsenen umstritten. Im Allgemeinen wird empfohlen, asymptomatische Meckel-Divertikel bei Kindern während der Laparotomie zu resezieren, da ein erhöhtes lebenslanges Risiko für Komplikationen besteht. Bei erwachsenen Patienten bleibt dieser Ansatz jedoch umstritten. Das Argument war, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ein Meckel-Divertikel bei einem Erwachsenen symptomatisch wird, bei 2 % oder weniger liegt und dass die postoperative Morbidität aufgrund von Darmverschluss und Infektion durch eine prophylaktische Resektion keinen potenziellen Nutzen für die Prävention von Krankheiten bringt. Viele Chirurgen plädieren dafür, dass ein zufällig gefundenes, normal aussehendes Meckel-Divertikel nicht reseziert werden sollte, es sei denn, es liegt eine tastbare Anomalie (die auf das Vorhandensein ektopischer Schleimhaut hindeutet), ein langes Divertikel (>4 cm) und ein schmaler Divertikelhals oder eine schmale Divertikelbasis (<2 cm breit) vor. Eine elektive prophylaktische Resektion eines asymptomatischen Meckel-Divertikels, das in der Bildgebung identifiziert wurde, wird sowohl für Kinder als auch für Erwachsene nicht empfohlen.
Die Behandlung eines symptomatischen (blutenden, entzündeten) Meckel-Divertikels sollte hingegen bei allen Patienten (Kindern und Erwachsenen) zeitnah erfolgen und zu einem chirurgischen Eingriff überwiesen werden, um die Symptome zu lindern. Der chirurgische Standardansatz besteht in einer segmentalen (Keil- oder V-förmige Divertikelektomie) Resektion des schmalbasigen Divertikels oder in einer begrenzten Dünndarmresektion mit anschließender primärer End-zu-End-Anastomose, wenn ein entzündetes oder ulzeriertes Divertikel vorliegt. Obwohl gastrointestinale Blutungen aus einem Meckel’schen Divertikel eine seltene Komplikation darstellen, ist im Falle einer solchen Blutung eine segmentale Dünndarmresektion mit anschließender End-zu-End-Ileoileostomie einer einfachen Divertikelektomie vorzuziehen. Auch bei diesen Patienten sollte eine Protonenpumpeninhibitor-Therapie eingeleitet werden. Der transversale Verschluss des Ileums mit einer handgenähten Technik oder mit einem linearen Stapler über die Basis des Divertikels ist die ideale Methode, um das Risiko einer späteren Stenose zu minimieren.
Die Langzeitergebnisse mit laparoskopischen Ansätzen (einschließlich der laparoskopischen Divertikelektomie und der laparoskopisch-assistierten transumbilikalen Meckel-Divertikelektomie) sind noch nicht bekannt. Viele Studien haben jedoch berichtet, dass das laparoskopische Management des komplizierten Meckel-Divertikels sicher, kosteneffektiv und effizient ist, weniger Komplikationen und eine kürzere Erholungszeit im Vergleich zur konventionellen Laparotomie aufweist.
Der Lernpunkt dieser klinischen Vignette ist, dass die Meckel-Divertikulitis oft klinisch nicht von einer Appendizitis zu unterscheiden ist, insbesondere bei erwachsenen Patienten. Die Computertomographie (CT) hat sich zu einem unschätzbaren Werkzeug bei der Beurteilung von Bauchschmerzen entwickelt. Die Computertomographie ist hilfreich bei der Darstellung akut entzündeter Divertikel, die typischerweise als blinder Beutel vor dem distalen Dünndarm identifiziert werden und mit einer Verdickung der Darmwand einhergehen, sowie bei der Erkennung des Vorhandenseins von enterokolischen und enterovesikalen Fisteln.