Unilaterale Beinschwellung: Hinweise auf die Ursache und Möglichkeiten zur Behandlung
Eine einseitige Beinschwellung ist ein Problem für Patienten und eine Herausforderung für Ärzte. Der Zustand kann unangenehm und unattraktiv sein, und er kann bei den Patienten Ängste darüber auslösen, was sie in Zukunft erwartet. Für den Arzt erfordert ein einseitiges Ödem eine detaillierte Anamnese und körperliche Untersuchung. Wichtige Schwerpunkte sind die Lokalisation, auslösende Ereignisse und eine signifikante Vorgeschichte wie kürzliche Infektionen, Malignität, Bestrahlung, Operationen oder Thrombophilie.
Der akute Zustand Eine akute einseitige Beinschwellung kann durch eine tiefe Venenthrombose (DVT), eine rupturierte Poplitealzyste, eine Cellulitis, ein Erythema nodosum, ein Trauma oder eine muskulotendinöse Ruptur des Gastrocnemius verursacht werden. Das Vorhandensein von Schmerzen ist in der Regel auf einen entzündlichen Prozess zurückzuführen, wie er bei Cellulitis, Venenthrombose, Trauma oder rupturierter Baker-Zyste auftritt.
DVT Die vielleicht wichtigste Ursache eines einseitigen Beinödems ist die TVT. Die Inzidenz von Thromboembolien liegt hierzulande bei mehr als 1:1000 und ist damit fast so hoch wie die des Schlaganfalls, der zweithäufigsten Ursache für kardiovaskuläre Erkrankungen.1 Viele prospektive Studien haben gezeigt, dass bis zu drei Viertel der Patienten, die sich mit einer einseitigen Beinschwellung und dem Verdacht auf eine TVT vorstellen, tatsächlich nichtthrombotische Ursachen für das Ödem haben.2
Wichtige Teile der Anamnese sollten den Verdacht auf eine TVT erhöhen, insbesondere längere Immobilisierung, kürzliche Traumata oder Operationen, Krebs in der Vorgeschichte, Blutgerinnsel in der Vorgeschichte und die Einnahme oraler Kontrazeptiva. Die Patienten können über einen schmerzhaften, tiefen Schmerz klagen, der sich beim Gehen oder bei Belastung verschlimmert. Oft beginnt die Schwellung im Bereich des Fußes und des Knöchels und dehnt sich auf die oberen Teile des Beins aus. Die Extremität kann sich warm anfühlen und erythematös sein.