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UW MSK Assistenzarzt Projekte : Intraartikuläre Körper

Intraartikuläre Körper

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Geschrieben von [email protected], 9/21/04 um 9:43:11 AM.

Was sind intraartikuläre Körper?

Fragmente aus Knorpel oder Knochen, die frei im Gelenkspalt vorkommen können.

Was ist die häufigste Ursache für intraartikuläre Körper?

Synoviale Osteochondromatose (SOC). Die SOC ist eine gutartige Wucherung der Synovialis. Die Ätiologie ist unbekannt. Bei dieser Erkrankung kommt es zu einer knorpeligen Metaplasie innerhalb der Synovialmembran des Gelenks. Das metaplastische Synovium organisiert sich in Knötchen. Bei einem leichten Trauma werden die Knötchen als kleine Körper in den Gelenkraum geschleudert. Bei einigen Patienten kann der Krankheitsprozess auch Sehnenscheiden und Schleimbeutel mit einbeziehen.

Wie ist der natürliche Verlauf der intraartikulären Körper bei dieser Erkrankung?

Knorpelige intraartikuläre Körper schwimmen frei in der Synovialflüssigkeit, die sie für ihre Ernährung und ihr Wachstum benötigen. Mit der Zeit kommt es zu einer fortschreitenden Vergrößerung und Verknöcherung. Wenn sie frei bleiben, werden sie immer größer und verkalken immer mehr. In schweren Fällen können sie den gesamten Gelenkspalt einnehmen oder in das angrenzende Gewebe eindringen. Alternativ können sie sich in der Synovialis ablagern, wieder durchblutet und durch Knochen ersetzt werden. Gelegentlich kann die synoviale Wiederanlagerung zu einer vollständigen Resorption des Knorpelfragments führen.

Was sind die groben pathologischen Befunde der SOC?

Es können knorpelige Körper oder osteokartilaginäre Körper mit zentraler Verknöcherung festgestellt werden. Sie sind typischerweise kugelförmig. Die Größe reicht von einigen Millimetern bis zu mehreren Zentimetern im Durchmesser. Die Synovia des betroffenen Gelenks weist eine villöse Hyperplasie auf, die bei der groben Untersuchung ein faltiges Aussehen vermittelt. An der Synovia können sich Knorpelkörper befinden. Die synoviale Beteiligung kann fokal oder diffus sein.

Wie präsentieren sich Patienten mit SOC klinisch?

Chronische, fortschreitende Schmerzen und Schwellungen des betroffenen Gelenks, die sich durch körperliche Aktivität verstärken. Gelenkerguss und eingeschränkte Bewegungsfähigkeit sind häufige Begleitmerkmale. Hauptsächlich sind große Gelenke betroffen, darunter Knie (>50% der Fälle), Ellenbogen, Hüfte und Schulter. Die SOC ist bei Männern doppelt so häufig wie bei Frauen. Einige Patienten haben intraartikuläre Körper, die in stabilen Positionen in Gelenkvertiefungen oder Schleimbeuteln ruhen. Diese Patienten können asymptomatisch sein, wobei die SOC lediglich ein Zufallsbefund bei der Bildgebung ist.

Wie wird die SOC klassifiziert?

Die Klassifizierung wird in primäre und sekundäre SOC unterteilt. Die primäre SOC tritt in einem ansonsten normalen Gelenk auf. Sie wird durch eine monoartikuläre Beteiligung bei einem Patienten im dritten bis fünften Lebensjahrzehnt angezeigt. Die sekundäre SOC tritt bei älteren Patienten in Gelenken auf, die zuvor von einer Gelenkerkrankung wie Arthrose betroffen waren.

Was sind die radiologischen Merkmale der SOC?

Radiographie:

Typisch ist der Befund von multiplen, glatten, ovalen, verkalkten Massen innerhalb des Gelenkspalts oder Schleimbeutels. Sie haben ein charakteristisches Popcorn-Kugel-Aussehen von verkalktem Knorpel. Bei seriellen Bildgebungen können sich die Massen in ihrer Größe verändern, verschwinden oder in vertiefte Bereiche des Gelenks wandern. Sie können aus der Hauptgelenkshöhle in eine benachbarte Synovialzyste wandern. Aus diesem Grund kann es sein, dass eine Masse im eigentlichen Gelenkraum selbst nicht erkannt wird.

Zusätzliche Röntgenbefunde sind Gelenkergüsse und degenerative Veränderungen wie Gelenkraumverengung, subchondrale Sklerose und Osteophytenbildung.

intraartikuläre Körper PF:

Laterales Knieröntgenbild, das mehrere große Körper innerhalb einer Baker-Zyste zeigt.

CT-Arthrographie:

CT wird am besten in früheren Stadien des Krankheitsprozesses eingesetzt, bevor die knorpeligen Körper verkalkt sind. Die CT kann nicht verkalkte Massen oder solche mit nur minimaler Verkalkung effektiv erkennen, was dem Radiologen erlaubt, diese Erkrankung von einem einfachen Gelenkerguss zu unterscheiden.

intraartikuläre Körper CT:

Elbogen-CT von intraartikulären Körpern im Bereich des Capitulums.

MR-Bildgebung:

Das Erscheinungsbild hängt von der Zusammensetzung des intraartikulären Körpers ab. Vollständig knorpelige Körper erscheinen isointensiv zum Muskel auf T1 und hyperintens zum Muskel auf T2 gewichteten Bildern. Teilweise verkalkte intraartikuläre Körper zeigen Herde mit fehlendem Signal auf allen Impulssequenzen. Wie die CT-Arthrographie kann die MR mit Gadolinium verwendet werden, um intraartikuläre Körper zu erkennen, die noch nicht verkalkt sind.

intraartikuläre Körper MR:

MR zeigt mehrere intraartikuläre Körper innerhalb der bicipitalen Sehnenscheide.

Was ist die schwerwiegendste Komplikation der SOC?

Maligne Transformation zum synovialen Chondrosarkom. Dies ist eine sehr seltene Komplikation, die in chronischen Fällen auftritt. Die Behandlung besteht in der Entfernung der Synovialis und dem totalen Gelenkersatz.

Was sind weitere mögliche Komplikationen?

Klicken, Knirschen oder Blockieren kann durch akute mechanische Probleme aufgrund von intraartikulären Körpern im betroffenen Gelenk entstehen. Die Blockierung des Gelenks kann den Gelenkknorpel zerstören, was zu einer sekundären Arthrose führt. Symptome wie Gelenksteifigkeit und Schmerzen sind die Folge einer Arthrose, die sich nach jahrelanger, anhaltender Gelenkreizung einstellt.

Wie wird behandelt?

Alsymptomatische Patienten benötigen keine Therapie. Symptomatische Patienten sollten sich einer arthroskopischen oder chirurgischen Entfernung der intraartikulären Körper unterziehen. Patienten, die rezidivierende intraartikuläre Körper haben oder bei denen die gesamte Synovialauskleidung metaplastisch ist, benötigen eine totale Synovektomie.

Welche anderen Erkrankungen gehören zur Differentialdiagnose für intraartikuläre Körper in einem Gelenk?

Trauma-bedingt:

  • Fraktur mit avulsiertem Fragment
  • Fragmentierung des Meniskus mit Verkalkung

Degenerative Gelenkerkrankung-bedingt:

  • Degenerative Gelenkerkrankung mit abgelöstem Sporn

Synovialproliferation:

  • Pigmentierte villonoduläre Synovitis

Neoplastisch:

  • Synoviales Chondrosarkom

Andere:

  • Osteochondritis dissecans
  • Sequestrum aus Osteomyelitis
  • Neuropathisches Gelenk (Charcot)

Wie kann der Radiologe diese Erkrankungen von der SOC unterscheiden?

Intraartikuläre Körper bei der SOC weisen typischerweise eine Popcorn-Verkalkung auf, mit einem dichten sklerotischen Rand und einem strahlendurchlässigen zentralen Bereich. Dieses deutliche radiologische Erscheinungsbild unterscheidet sie von anderen Ursachen für intraartikuläre Körper. Anzahl und Größe der intraartikulären Körper können ebenfalls hilfreich sein. Die SOC präsentiert sich typischerweise als multiple intraartikuläre Körper. Wenige oder isolierte intraartikuläre Körper sind eher mit einem Trauma oder einer Osteoarthritis vereinbar.

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