Articles

Amitriptylin-Neurotoxizität: dosisabhängige Pathologie nach topischer Anwendung am Ischiasnerv der Ratte

Hintergrund: Amitriptylin ist ein trizyklisches Antidepressivum, das systemisch zur Behandlung von neuropathischen Schmerzen eingesetzt wird. Antidepressiva, als eine Klasse von Medikamenten mit direkter neurologischer Wirkung, werden zunehmend für die Behandlung chronischer Schmerzen eingesetzt, obwohl ihre Mechanismen nicht vollständig verstanden sind. Amitriptylin übt starke Effekte auf die Wiederaufnahme von Noradrenalin und Serotonin aus und blockiert Alpha-2A-Adrenorezeptoren und N-Methyl-D-Aspartat-Rezeptoren. Da Amitriptylin auch ein besonders potenter Blocker von Natriumkanälen und spannungsabhängigen Kalium- und Kalziumkanälen ist, wurde es als langwirksames Lokalanästhetikum empfohlen. Leider hat Amitriptylin signifikante toxische Nebenwirkungen im zentralen Nervensystem und im kardiovaskulären System, die dosisabhängig von seiner systemischen Verabreichung sind. Bevor Amitriptylin klinisch als Lokalanästhetikum eingesetzt werden kann, sollte es daher hinsichtlich seiner direkten neurotoxischen Wirkung im peripheren Nervensystem gründlich untersucht werden.

Ergebnisse: Amitriptylin, topisch in vivo am Ischiasnerv der Ratte appliziert, verursacht einen dosisabhängigen neurotoxischen Effekt. Wirkstoffdosen von 0,625-5 mg verursachten alle eine Wallersche Degeneration der peripheren Nervenfasern, wobei die Anzahl der betroffenen Fasern und die Schwere der Schädigung direkt mit der Dosis zusammenhingen.

Schlussfolgerung: Da die effektive Lokalanästhesiedosis in diesem Dosisbereich liegt, empfehlen die Autoren dringend, Amitriptylin nicht als Lokalanästhetikum zu verwenden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.