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Arthrose (Osteoarthritis)

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Die Gelenke des menschlichen Körpers müssen enormen Belastungen standhalten. Kommt es im Laufe der Zeit durch Abnutzung zu einer degenerativen Arthrose, beeinträchtigen chronische Schmerzen und Probleme die Lebensqualität. Umso wichtiger ist es, so früh wie möglich eine genaue Diagnose zu stellen und eine entsprechende Behandlung einzuleiten.

Gelenkaufbau

Ein Gelenk besteht aus zwei Knochen, einer Knorpelschicht, die die Knochen überzieht, stabilisierenden Bändern und einer Gelenkkapsel, die das Gelenk umgibt. Eine Schleimhaut, die die Gelenkkapsel von innen auskleidet, produziert Gelenkflüssigkeit, um die Reibung zwischen den Gelenken zu verringern – ähnlich wie das Motoröl in einem Motor. Im Laufe des Lebens kann es zu einer Abnutzung der Knorpelschichten kommen. Die Folge sind schmerzhafte Entzündungen in den Gelenken.

Was ist eine „Athrose“/Osteoarthritis?

Gemeinsam ist die Arthrose eine generative Gelenkerkrankung, das heißt, sie entsteht durch den normalen Verschleiß der Gelenke und Knorpel. Allerdings gibt es große Abstufungen. Sie reichen von einer leichten, beginnenden Arthrose bis hin zu einer schweren, fortgeschrittenen Arthrose, bei der die Gelenkflächen großflächig abgeschliffen sind. Die Entwicklung dieses Verschleißes ist oft ein langwieriger Prozess, der Jahre dauern kann. Obwohl Arthrose nicht heilbar ist, kann ihr Verlauf stabilisiert werden.

Welche Gelenke sind von Arthrose/Osteoarthritis betroffen?

Generell können alle Gelenke des Körpers Arthrose entwickeln. Am häufigsten entwickelt sich die Arthrose jedoch in den großen Gelenken der unteren Gliedmaßen. Am häufigsten ist das Hüftgelenk betroffen, gefolgt vom Knie und dem Sprunggelenk. Die Arthrose des Schulter- und Ellenbogengelenks ist relativ selten.

Welche Personen sind besonders anfällig für Arthrose/Osteoarthritis?

Es gibt eine Reihe von Risikofaktoren, die mit einer höheren Wahrscheinlichkeit verbunden sind, eine Arthrose zu entwickeln. Übergewicht ist ein wesentlicher Risikofaktor für die Entwicklung einer Hüft- oder Kniearthrose. Weitere Risikofaktoren sind Unfälle mit Gelenkschäden oder falsch ausgerichtete Gelenke (z. B. „bandy legs“ oder „knock knees“). Da Arthrose ein langsamer, schleichender Prozess ist, sind ältere Menschen naturgemäß häufiger betroffen. Aber auch in jungen Jahren kann sich eine Gelenkarthrose ohne erkennbaren Grund entwickeln, wenn eine gewisse Veranlagung zur Arthrose besteht.

Wie erkennt man eine Arthrose/Osteoarthritis

Anzeichen für das Vorliegen einer Arthrose sind in der Regel Gelenkschmerzen, die typischerweise bei körperlicher Belastung auftreten. Oft sind es sogenannte Anlaufschmerzen, die zu Beginn der Bewegung nach längerer Ruhe auftreten, aber nach einiger Zeit der Bewegung weniger werden. Auch Schmerzen in den Gelenken nach dem Sport können auf eine Arthrose hinweisen. Ein weiteres Merkmal ist eine Gelenkentzündung, die mit Schwellungen und einer Überwärmung des Gelenks einhergehen kann.

Wie wird Arthrose/Osteoarthritis diagnostiziert?

Neben den typischen Untersuchungen, bei denen festgestellt wird, wo das betroffene Gelenk schmerzt, ermöglichen Röntgenaufnahmen oder eine Magnetresonanztomographie (MRT) eine genaue Diagnose.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Arthrose/Osteoarthritis?

In der Regel kann der Körper verschlissenen Knorpel nicht regenerieren. Deshalb ist es wichtig, Knorpelschäden so früh wie möglich zu diagnostizieren und zu behandeln. Das primäre Ziel ist es, ein Fortschreiten des Knorpelschadens zu verhindern, also eine Arthrose zu vermeiden. Je weiter der Knorpelschaden im Gelenk fortgeschritten ist, desto schwieriger wird die Behandlung. Der Behandlungsplan muss sich nach der Lage und Größe des Knorpelschadens und den individuellen Bedürfnissen des Patienten richten.
Mögliche Behandlungen bei Arthrose“/Osteoarthritis sind:

  • Allgemeine Maßnahmen und Selbsthilfe
  • Medikamente
  • Alternative Maßnahmen (Physiotherapie, Akupunktur)
  • Operation

Was kann ich bei Arthrose/Osteoarthritis tun?

Wichtige Grundsätze sind: Auch verschlissene Gelenke brauchen regelmäßige Bewegung! Zerrungen und Überlastungen des betroffenen Gelenks sollten vermieden werden! Regelmäßige Bewegung durch sanfte, kreisende Bewegungen (z. B. Radfahren, Walken, Schwimmen etc.) halten die Gelenke beweglich. Gewichtsreduktion, weiche Sohlen und eventuell dämpfende Einlagen sind sinnvoll, um die harte Belastung der Gelenke zu reduzieren. Muskelkräftigungsübungen sorgen für eine verbesserte Gelenkkongruenz und -stabilität. Gymnastik und physikalische Therapie können die Gelenkfunktion verbessern und die Schmerzen verringern. Leichte Schwellungen und Schmerzen in den Gelenken können durch Kältepackungen gelindert werden. Generell sind die Symptome der Arthrose in warmem, trockenem Klima weniger ausgeprägt.

Medikamentöse Behandlung von Arthrose“/Osteoarthritis

Es gibt zahlreiche Medikamente, die bei der Behandlung von Arthrose gut wirken. Je nach Schweregrad und beabsichtigter Wirkung sind Medikamente in Form von Salben, Tabletten oder Injektionen hilfreich. Salben haben eine vergleichsweise geringe Wirkung. Tabletten können den Magen reizen. Sehr wirksam sind dagegen Injektionen in das betroffene Gelenk.

Wirksame Medikamente in Tablettenform sind:

  • Entzündungshemmer / Schmerzmittel, wie Diclofenac, Ibuprofen
  • Knorpel-Nahrungsergänzungsmittel, zum. Beispiel, Glucosamin, Chondroitinsulfat
  • Homöopathische Mittel

Medikamente, die gespritzt werden, sind u.a:

  • Hyaluronsäure („künstliche Gelenkflüssigkeit“)
  • Kortisonpräparate (akute Entzündung)
  • Homöopathische Mittel
  • Autologes Blut (ACP = autologes konditioniertes Plasma)

Der behandelnde Orthopäde wird im Einzelfall entscheiden, welches Medikament am sinnvollsten ist.

Alternative Behandlungsmethoden bei Arthrose/Osteoarthritis

Obwohl es nicht möglich ist, eine ätiologische Arthrose mit Akupunktur erfolgreich zu behandeln, kann Akupunktur möglicherweise helfen, Schmerzen und Entzündungssymptome zu lindern. Das Gleiche gilt für neuraltherapeutische oder osteopathische Behandlungen. Neuere Studienergebnisse deuten jedoch darauf hin, dass eine Regeneration des Knorpels durch physikalische Maßnahmen wie Pulsierende Signaltherapie, Bioresonanztherapie oder Magnotherapie nicht herbeigeführt werden kann.

Chirurgische Behandlungsverfahren bei Arthrose/Osteoarthritis

Am Beispiel des Kniegelenks werden nachfolgend die wichtigsten operativen Behandlungsmethoden dargestellt. Grundsätzlich sind die Am Beispiel des Kniegelenks werden nachfolgend die wichtigsten operativen Behandlungsmethoden dargestellt. Grundsätzlich werden diese Möglichkeiten auch auf andere Gelenke übertragen.

Arthroskopische Gelenkspülung und Knorpelglättung

Die arthroskopischen Gelenkspülungen und Knorpelglättungen sind relativ kleine Eingriffe, da sie minimalinvasiv über zwei kleine Schnitte durchgeführt werden. Der Nutzen der Eingriffe hängt jedoch davon ab, ob sich in den Gelenkanteilen frei beweglicher oder loser Knorpel befindet, der so entfernt werden kann, dass die Mechanik des Gelenks verbessert wird.

Mikrofrakturierung („Bioprothese“)

Bei einer Mikrofrakturierung wird im Rahmen einer arthroskopischen Operation ein Knochen im Bereich des Knorpelschadens gezielt „verletzt“. Diese Verletzung führt zu einer Blutung, wobei das geronnene Blut in Narbengewebe umgewandelt wird und so als körpereigener Knorpelersatz (Bioprothese) fungiert. Eine Mikrofrakturierung wird nur dann empfohlen, wenn ein spezifischer Knorpelschaden vorliegt und der übrige Knorpel noch nicht betroffen ist.

Knorpel-Knochentransplantation / Osteochondrale Transplantation (OCT)

Bei der Knochen-Knorpel-Transplantation, auch OCT oder OATS genannt, werden arthroskopisch Knorpel-Knochen-Zylinder aus einem weniger belasteten Bereich des Gelenks entnommen und in einen stark belasteten Defektbereich transplantiert, der zuvor entsprechend angebohrt wurde (winzige Brüche im darunter liegenden Knochen). So wird der stark belastete Defektbereich mit hochwertigem, hyalinen Knorpel bedeckt. Die Ergebnisse dieses Operationsverfahrens sind bei kleineren, spezifisch indizierten Schäden (bis zu 2 x 2 cm) im lasttragenden Anteil eines Gelenks ausreichend. Insgesamt muss jedoch bedacht werden, dass bei einer Knorpelknochentransplantation auch Schäden an gesunden Knorpeloberflächen entstehen, die zu Beschwerden am Zylinderausgang führen können.

Autologe Chondrozytenimplantation (ACI)

Zunächst werden dem Patienten arthroskopisch Knorpelzellen entnommen. In einem Speziallabor werden die Knorpelzellen zunächst vermehrt und anschließend in eine Trägermembran eingebettet. In einem zweiten Schritt wird die knorpelzellhaltige Membran in den geschädigten Bereich implantiert. Durch dieses Verfahren wird sichergestellt, dass der Knorpelschaden vollständig repariert und geheilt wird. Derzeit kann eine Knorpeltransplantation nur bei Patienten mit spezifisch indizierten Knorpelschäden durchgeführt werden. Es ist jedoch mit einer Weiterentwicklung dieser innovativen Behandlungsmethode zu rechnen und die Anwendung bei anderen Knorpelerkrankungen zu erwarten.

Beinachsenkorrektur (Osteotomie)

Wenn nur die Innen- oder Außenseite des Kniegelenks abgenutzt ist und die Arthrose nicht zu weit fortgeschritten ist, kann dem Patienten eventuell mit einer Beinachsenkorrektur geholfen werden. Ziel ist es, die Belastung des einseitig verschlissenen Gelenkanteils zu reduzieren. Bei diesem Eingriff wird das Schienbein knapp unterhalb des Knies durchtrennt und ein Keil eingesetzt, der wie bei einem Knochenbruch bis zur vollständigen Ausheilung mit einer Platte und Schrauben am Knochen fixiert wird. Eine solche Operation wird oft mit einer Mikrofrakturierung (s. o.) kombiniert, damit sich ggf. Ersatzknorpel im Bereich des Knorpeldefektes bilden kann.

Gelenk-Teilprothese (Schlittenprothese)

Bei fortgeschrittener, auf die Gelenkinnenseite beschränkter Arthrose kommt ein Teilgelenkersatz, die sogenannte Schlittenprothese, in Frage. Bei diesem Verfahren wird nur die Innenseite des Gelenks mit einer kleinen Prothese überkront. Die gesunden Teile des Gelenks bleiben erhalten.

Künstlicher Gelenkersatz (Resurfacing)

Bei fortgeschrittener Arthrose bietet der künstliche Gelenkersatz die beste Lösung für den Patienten, um wieder völlig schmerzfrei zu werden und ein aktives Leben führen zu können. Bei einem künstlichen Gelenkersatz werden die verschlissenen Gelenkflächen mit Metallflächen, meist aus Titan, überkront. Zwischen diesen Oberflächenersatz befindet sich eine Gleitschicht aus Kunststoff (Polyethylen).
Durch die jüngsten Fortschritte im Prothesendesign und die Weiterentwicklung der verwendeten Materialien hat sich die Haltbarkeit der Endoprothese deutlich verbessert. Künstliche Gelenke haben in der Regel eine Lebensdauer von etwa 20 bis 25 Jahren. Sollte ein künstliches Gelenk nach dieser Zeit verschlissen sein, kann es ausgetauscht werden.

Arthrose/Osteoarthritis ist nicht heilbar!

Arthrose/Osteoarthritis (degenerative Gelenkerkrankung) ist nicht heilbar, deshalb ist es wichtig, Gelenkschmerzen so früh wie möglich genau zu beurteilen. Nur so kann ein sonst oft schnell fortschreitender Verschleiß der Gelenke stabilisiert werden.

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