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Die Verbindung zwischen niedrigem Vitamin D und Schlafstörungen

Hier im pazifischen Nordwesten lieben wir es, über die Sonne zu reden! Wir meckern darüber, dass sie sich im Winter monatelang hinter schweren Regenwolken versteckt; wir freuen uns über die ersten durchbrechenden Strahlen im Frühling, verwirklichen unsere heidnische Sehnsucht danach und beobachten, wie alles um uns herum zum ersten Mal aus einem tiefen Schlummer erwacht; wir staunen über ihre herrliche, fast berauschende Wärme im Frühsommer; und ja, wir finden es ärgerlich, wenn die Temperatur einen Strich über 80 Grad geht oder wenn es im Herbst zu lange zu heiß bleibt. Unsere Begeisterung für die Aktivitäten der Sonne macht Sinn – schließlich haben wir Menschen uns so entwickelt, dass wir uns auf das Sonnenlicht verlassen und viele unserer Aktivitäten auf seine Anwesenheit ausrichten. Und wir Oregonianer sind nicht anders.

Das „Sonnenschein-Vitamin“

Vitamin D's Connection to Sleep Disorders, PMS, Pain, Mood Disorders, and Metabolic Syndrome's Connection to Sleep Disorders, PMS, Pain, Mood Disorders, and Metabolic SyndromeNicht anders als bei der Stimulierung der Photosynthese in Pflanzen, setzt Sonnenlicht in unserem menschlichen Körper eine Reihe von biochemischen Ereignissen in Gang, die für unser Wohlbefinden essentiell sind. Das als Vitamin angepriesene Vitamin D ist in Wirklichkeit eine Vorstufe eines fettlöslichen Hormons – eine Substanz, die unsere Haut als Reaktion auf den Aufenthalt im Freien produziert, während sie die Sonnenstrahlen aufsaugt. Vitamin D ist dafür bekannt, dass es unsere Knochen gesund und stark hält, indem es hilft, Kalzium aus der Nahrung in das Skelettgewebe einzubauen.

Und es kann noch so viel mehr! Auf der Ebene der DNA reguliert die aktive Form von Vitamin D die Expression von Hunderten von Genen und schaltet sie genau zum richtigen Zeitpunkt ein oder aus. Es ist kein Wunder, dass ein Mangel an diesem „Sonnenschein-Vitamin“ mit einer Vielzahl von Erkrankungen in Verbindung gebracht werden kann oder diese verschlimmert, wie z.B. saisonale affektive Störungen, Manie, Psychosen, Depressionen, metabolisches Syndrom, Reizdarm, chronische Rückenschmerzen, erhöhte Schwere von PMS-Symptomen und Schlafstörungen.

Shining Some Light on Low Vitamin D

Die von Dermatologen hervorgehobene Gefahr der ultravioletten Strahlung ist mittlerweile in unserer Psyche verankert. Es fühlt sich schlichtweg falsch an, in das grelle Mittagslicht hinauszugehen, ohne sich vorher mit einem starken Sonnenschutzmittel einzucremen. Wir sind wirklich gut darin geworden, schädliche Sonnenstrahlen zu blockieren, um Sonnensouvenirs zu verhindern, die unsere Haut wütend entzünden können. Dabei ist es aber auch so einfach, die Stoffwechselwege zu vergessen, die vom Sonnenlicht genährt werden. Die Vitamin-D-Biosynthese ist ein solcher Stoffwechselweg. Ohne ausreichende Dosen von ungeblocktem Sonnenlicht, mit dem Vitamin angereicherte Lebensmittel oder eine einfache Supplementierung läuft man Gefahr, in die Zone mit niedrigem Vitamin D zu geraten. Leider gibt es kein einziges Symptom, das auf einen offensichtlichen Vitamin-D-Mangel hinweist. Aber eine Möglichkeit, wie sich ein solcher Mangel äußern kann, sind Schlafstörungen.

Vitamin D und Schlaf

Schlaf ist etwas, das wir oft als selbstverständlich ansehen und über dessen Fehlen wir häufig diskutieren. Schließlich ist der Mensch so verdrahtet – wir haben ein physiologisches Bedürfnis zu schlafen. Und wenn wir nicht genug qualitativ hochwertigen Schlaf bekommen, fühlen wir uns einfach nicht gut. Was viele Menschen nicht wissen, ist, wie wichtig Vitamin D für den Schlaf ist.

In einer aktuellen Studie wurde die Schlafqualität von Teilnehmern mit Schlafstörungen untersucht. Die Autoren berichteten, dass Vitamin D die Schlafqualität verbesserte, die Schlaflatenz reduzierte, die Schlafdauer erhöhte und die subjektive Schlafqualität verbesserte. Diese und andere Studien unterstreichen die wichtige und starke Verbindung zwischen Vitamin D und Schlaf.

Vitamin D und Melatonin

Vitamin D und Melatonin VerbindungDer Mechanismus, wie genau Vitamin D zu einem gesunden Schlummer beiträgt, ist noch nicht ganz geklärt; die klinische Wissenschaft beginnt jedoch gerade erst, sich mit diesem rätselhaften Prozess auseinanderzusetzen. Zumindest teilweise scheint es etwas mit der Regulation der Expression von Tryptophanhydroxylase (TRPH) durch Vitamin D zu tun zu haben – dem ratenlimitierenden Enzym bei der Serotonin- (und folglich Melatonin-) Produktion. Vitamin D potenziert die Expression der neuronalen TRPH, um die entsprechende Produktion von Serotonin im Gehirn anzuregen. Ohne eine ausreichende Produktion von Serotonin steigt der Melatoninspiegel nicht entsprechend an, um dem Körper das Signal zu geben, nachts schlafen zu gehen.

Wie man genug Vitamin D bekommt

Ein ausgewogener Ansatz mit direkter Sonnenbestrahlung (zu viel Sonne ist schädlich für die Hautzellen und kann das Risiko von Hautkrebs erhöhen), dem Verzehr von Lebensmitteln, die reich an Vitamin D sind (Eier, Leber, fetter Fisch, rotes Fleisch), und vielleicht sogar Nahrungsergänzungsmitteln kann für Menschen hilfreich sein, die ihren Vitamin-D-Spiegel erhöhen möchten. Ob Sie sich für Nahrungsergänzungsmittel oder Sonnenlicht entscheiden, um Ihre Vitamin-D-Quote zu erreichen, sollten Sie vielleicht mit Ihrem Arzt besprechen. Der Vitamin-D-Gehalt kann mit einem einfachen Bluttest bestimmt werden.

Related Resources

  • Blog: Vitamin D: Welcher Spiegel ist normal bzw. optimal?
  • Blog: Glycin – Ein kleines Molekül mit großem Einfluss auf den Schlaf
  • Handout: Vitamin D – Mangel ist die Herausforderung von heute
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