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Schwarze Bartalgen (BBA)

Um Antworten auf grundlegende Fragen rund um Algen im Aquarium zu erhalten, empfehlen wir Ihnen, zunächst diesen Artikel zu lesen.

Schwarze Bartalgen (BBA) oder Pinselalgen (Audouinella sp., Rhodochorton sp.) gehören wie die Hirschhornalgen zur Gruppe der Rotalgen. Ihre natürliche Farbe ist jedoch nicht rot, sondern variiert von dunkelgrün über grau bis hin zu einem tiefen Schwarz. Legt man diese Algen jedoch in Alkohol ein, so färben sie sich rötlich. Dies ist ein einfacher Beweis dafür, dass es sich bei den Algen tatsächlich um Rotalgen handelt. Bartalgen klammern sich hartnäckig an den Untergrund, auf dem sie wachsen, wie z.B. technische Geräte, Blattränder von Wasserpflanzen, Aquariendekoration oder auch Körner des Bodengrundes. Die Algenbüschel sehen aus wie ein Bart oder ein Pinsel, daher kommt auch der Name.

Häufige Ursachen

Schwarze Bartalgen kommen sowohl in Fischbecken als auch in dicht bepflanzten Aquascapes vor, allerdings aus unterschiedlichen Gründen. In Becken mit hohem Fischbesatz und wenig oder gar keiner Bepflanzung ist die schwarze Farbvariante häufig zu sehen. In diesen Becken ist der Grund für ihr Auftreten eine hohe organische Wasserbelastung, bedingt durch Überfütterung in Kombination mit wenigen Wasserwechseln. In vielen Fällen wächst die Algenpopulation in diesen Aquarien exorbitant, wenn sich viel Mulm im Filter und im Bodengrund angesammelt hat. Eine Reinigung des Filters und die Verwendung eines Kiesreinigers zur Beseitigung des Mulms im Bodengrund sollten helfen.

Häufig ist in einem solchen Becken keine CO2-Anlage vorhanden. Es wird vermutet, dass der Gehalt an freiem Kohlendioxid (CO2) im Wasser eine wichtige Rolle für das Auftreten von Rotalgen wie Bartalgen spielt. Bei CO2-Mangel können diese Algen den benötigten Kohlenstoff aus dem Hydrogenkarbonat aufnehmen, und zwar viel leichter als höhere Wasserpflanzen. Sie können den Kohlenstoff von den Hydrogencarbonat-Ionen abspalten, wodurch Hydroxid-Ionen entstehen, die den pH-Wert anheben. Dabei findet die so genannte biogene Entkalkung statt, es fällt Kalk (Calciumcarbonat) aus, der wiederum von den Algen zur Verstärkung ihrer Zellwände genutzt wird. Sie werden härter und für Algenfresser unattraktiver.

Besonders in reinen Fischbecken, in denen viel Futter gegeben wird – aber eigentlich für alle Aquarien – sind regelmäßige Pflegearbeiten inklusive eines wöchentlichen Wasserwechsels unerlässlich. Wenn Sie bei den Wasserwechseln nachlassen, können sich unerwünschte Stoffe im Wasser ansammeln. Wir empfehlen eher große wöchentliche Wasserwechsel von mindestens 50 % des Beckenwassers.

Schwarze Bartalgen

In Aquascapes oder bepflanzten Becken ist eine ausgewogene Nährstoffversorgung für die Pflanzen wichtig. In bepflanzten Becken haben Sie oft Bartalgen, wenn ein Ungleichgewicht an Mikronährstoffen (Spurenelementen, insbesondere Eisen) besteht. Wenn Sie bereits einen Eisendünger verwenden, sollten Sie die Dosierung reduzieren. Messen Sie den Eisengehalt des Wassers mit einem Wassertest. Er sollte bei etwa 0,05 bis 0,1 mg/l liegen. Natürlich sollten auch Kohlenstoff (CO2) und Makronährstoffe (NPK) zugegeben werden. In der folgenden Liste finden Sie die Zielwerte für die einzelnen Nährstoffe:

  • Ein CO2-Gehalt von etwa 20-30 mg/l, messbar durch einen Dauertest mit Testmittel
  • 10 bis 25 mg/l Nitrat (NO3)
  • 5 bis 10 mg/l Kalium (K)
  • 0.1 bis 1 mg/l Phosphat (PO4)
  • >10 mg/l Magnesium (Mg)

Wenn Sie Schwarzbartalgen in Ihrem Becken haben, und die Pflanzen gleichzeitig Anzeichen eines Eisenmangels zeigen (die Triebspitzen sind viel heller als der Rest), sollten Sie überlegen, auf einen weniger stark chelatisierten Eisendünger wie z.B. Aqua Rebell Spezial Flowgrow umzusteigen. Manchmal hat sich auch die ausschließliche Zugabe von Eisen (ohne die anderen Spurenelemente) bewährt. Für die tägliche Düngung empfehlen wir unser Aqua Rebell Mikro Spezial Eisen. Geben Sie den Standard-Eisendünger mit Spurenelementen nur einmal pro Woche und sparsam zu.

Kontrolle

Sie haben Probleme mit Bartalgen in Ihrem Becken? Dann empfehlen wir den Einsatz von Easy Carbo von Easy Life. Nach den Angaben des Herstellers sollten Sie 1 bis 2 ml der Flüssigkeit pro 50 Liter Aquarienwasser zugeben. Nach ein paar Tagen sollten sich die Bartalgen weißlich oder rosa verfärben. Wenn dies geschehen ist, können Sie die Zugabe von Easy Carbo beenden. Die abgestorbenen Algen werden von Algenfressern (wie z.B. Amanogarnelen und sogar Bärlappschnecken) nach und nach aufgefressen. Eine genaue Anleitung zur Anwendung von Easy Carbo finden Sie hier.
Wenn diese Behandlung nicht erfolgreich ist, können Sie es mit Fogging versuchen, d. h. Sie behandeln die Algen lokal und gezielt mit einem Algizid wie Easy Carbo oder Wasserstoffperoxid.

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