Was verursacht die Jahreszeiten?
Es dreht sich alles um die Neigung der Erde!
Viele Menschen glauben, dass die Erde im Sommer näher an der Sonne steht und es deshalb heißer ist. Und ebenso denken sie, dass die Erde im Winter am weitesten von der Sonne entfernt ist.
Obwohl diese Vorstellung Sinn macht, ist sie falsch.
Es stimmt, dass die Erdbahn kein perfekter Kreis ist. Sie ist ein wenig schiefwinklig. Während eines Teils des Jahres ist die Erde näher an der Sonne als zu anderen Zeiten. In der nördlichen Hemisphäre haben wir jedoch Winter, wenn die Erde der Sonne am nächsten ist, und Sommer, wenn sie am weitesten entfernt ist! Verglichen damit, wie weit die Sonne entfernt ist, macht diese Veränderung des Erdabstands im Laufe des Jahres keinen großen Unterschied für unser Wetter.
Es gibt einen anderen Grund für die Jahreszeiten auf der Erde.
Die Erdachse ist ein imaginärer Pol, der von „oben“ nach „unten“ durch das Zentrum der Erde geht. Die Erde dreht sich um diesen Pol und macht dabei jeden Tag eine komplette Umdrehung. Das ist der Grund, warum wir Tag und Nacht haben, und warum jeder Teil der Erdoberfläche etwas von beidem abbekommt.
Die Erde hat Jahreszeiten, weil ihre Achse nicht gerade steht.
Aber was hat die Erde dazu gebracht, sich zu neigen?
Vor langer, langer Zeit, als die Erde noch jung war, wird angenommen, dass etwas Großes die Erde getroffen und sie aus dem Gleichgewicht gebracht hat. Anstatt sich also mit ihrer Achse gerade nach oben und unten zu drehen, neigt sie sich ein wenig.
Das große Ding, das die Erde traf, heißt übrigens Theia. Es sprengte auch ein großes Loch in die Oberfläche. Dieser große Einschlag schickte eine riesige Menge an Staub und Schutt in den Orbit. Die meisten Wissenschaftler glauben, dass diese Trümmer im Laufe der Zeit zu unserem Mond wurden.
Da die Erde die Sonne umkreist, zeigt ihre geneigte Achse immer in dieselbe Richtung. So werden im Laufe des Jahres verschiedene Teile der Erde direkt von der Sonne bestrahlt.
Manchmal ist es der Nordpol, der sich zur Sonne neigt (etwa im Juni) und manchmal ist es der Südpol, der sich zur Sonne neigt (etwa im Dezember).
Im Juni ist in der nördlichen Hemisphäre Sommer, weil die Sonnenstrahlen diesen Teil der Erde direkter treffen als zu jeder anderen Zeit des Jahres. Im Dezember ist auf der Nordhalbkugel Winter, denn dann ist der Südpol an der Reihe, zur Sonne hin gekippt zu werden.