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Hinter dem hohen Pneumonie-Risiko bei Lupus: Angeborener Defekt?

Rúa-Figueroa I, Nóvoa J, GarcÃa-Laorden MI, et al.Clinical and Immunogenetic Factors Associated with Pneumonia in Patients with Systemic Lupus Erythematosus: A Case-Control Study. Journal of Rheumatology (2014) 41:1801-1807.

Bei Patienten mit systemischem Lupus erythematodes (SLE) ist die Inzidenz von Pneumonien unabhängig von einer immunsuppressiven Therapie deutlich höher als in der Allgemeinbevölkerung. Das Risiko ist besonders erhöht bei Patienten mit schwerem SLE und bei denen mit einer genetischen Variante des FCGR2A, einem Gen, das zuvor mit der Anfälligkeit für bakterielle Pneumokokken-Pneumonie in Verbindung gebracht wurde, so die Autoren einer neuen Fall-Kontroll-Studie.

Die Forscher verglichen die genetischen Profile von 232 SLE-Patienten, darunter 36, die mindestens eine Pneumonie-Episode erlitten hatten, mit 196 alters- und geschlechtsgleichen Kontrollen ohne Pneumonie-Episoden.

Die Forscher fanden heraus, dass diese genetische Variante von FCGR2A Patienten mit SLE für Pneumonie zu prädisponieren scheint, und dass das Risiko bei weiblichen Patienten im Alter von 15-39 Jahren sogar noch höher ist. Außerdem wurde festgestellt, dass das erhöhte Risiko für eine Lungenentzündung bereits vor der Diagnose eines SLE besteht, was darauf hindeutet, dass bestimmte genetische Faktoren sowohl für eine Infektion als auch für einen SLE prädisponieren könnten.

„Dieser Befund könnte aus biologischer Sicht Sinn machen“, so die Autoren, denn das Vorhandensein dieses Allels reduziert die Fähigkeit von Immunglobulin G, an C-reaktives Protein (CRP) zu binden, das eine Schlüsselrolle im angeborenen Immunsystem spielt, indem es verkapselte Bakterien, insbesondere S. pneumonia, anfälliger für die Phagozytose macht.

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