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Krikoidknorpel

Bei der Intubation eines Patienten unter Vollnarkose vor der Operation drückt der Anästhesist auf den Krikoidknorpel, um die dahinter liegende Speiseröhre zu komprimieren und so einen Magenreflux zu verhindern: Dies ist als Sellick-Manöver bekannt. Das Sellick-Manöver wird typischerweise nur während einer Rapid-Sequence-Induktion (RSI) angewendet, einer Induktionstechnik, die für Personen mit hohem Aspirationsrisiko reserviert ist.

Das Sellick-Manöver galt viele Jahre lang als Standard bei der Rapid-Sequence-Induktion. Die American Heart Association befürwortet nach wie vor die Verwendung des Krikoiddrucks während der Reanimation mit einer BVM und während der oralen endotrachealen Intubation. Neuere Forschungen deuten jedoch zunehmend darauf hin, dass der Krikoiddruck möglicherweise nicht so vorteilhaft ist, wie einst angenommen. Der ursprüngliche Artikel von Sellick basierte auf einer kleinen Stichprobengröße zu einer Zeit, als hohe Tidalvolumina, Kopf-nach-unten-Lagerung und Barbiturat-Anästhesie die Regel waren.

Der Krikoiddruck kann häufig falsch angewendet werden. Der Krikoiddruck kann häufig den Ösophagus seitlich verschieben, anstatt ihn, wie von Sellick beschrieben, zu komprimieren. Mehrere Studien zeigen, dass ein gewisser Grad an glottischer Kompression das Tidalvolumen reduziert und die Spitzendrücke erhöht. Die weit verbreitete Empfehlung, bei jeder Rapid-Sequence-Intubation einen Krikoiddruck zu applizieren, gerät aufgrund der aktuellen Literaturlage zunehmend in Verruf.

Bei einem Magenreflux kann es zu einer Aspiration kommen, wenn dies nicht beachtet wird, da die Vollnarkose eine Relaxation des gastroösophagealen Schließmuskels verursachen kann, wodurch Mageninhalt durch die Speiseröhre in die Luftröhre aufsteigen kann.

Ein medizinischer Eingriff, der als Krikoidektomie bekannt ist, kann durchgeführt werden, bei dem ein Teil oder der gesamte Krikoidknorpel entfernt wird. Dies wird häufig durchgeführt, um Blockaden in der Luftröhre zu lösen.

Frakturen des Krikoidknorpels können nach manueller Strangulation, auch bekannt als Drosselung, auftreten.

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