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„Wie lebt man ohne Magen?“: eine multiple Fallstudienuntersuchung der totalen Gastrektomie zur Palliation oder Prophylaxe

Zielsetzung: Die Zahl der diagnostizierten Fälle von Magenkrebs in westlichen Ländern ist relativ gering im Vergleich zu den Prävalenzraten in östlichen Populationen. Diese Disparität führt zu einem allgemeinen Mangel an Informationen und Verständnis für die Erfahrungen von Patienten, die in Nordamerika wegen dieser Krankheit behandelt werden. Die chirurgische Entfernung des Magens, auch totale Gastrektomie (TG) genannt, ist derzeit die einzige kurative Behandlung, die für Patienten mit Magenkrebs zur Verfügung steht. In Anbetracht der Auswirkungen eines solchen Eingriffs ist nur sehr wenig darüber bekannt, welche Faktoren die postoperative Lebensqualität eines Patienten beeinflussen.

Methode: In diesem Artikel wird die aktuelle Literatur gesichtet und es werden drei Einzelfallstudien untersucht. Halbstrukturierte Interviews wurden mit Hilfe der Inhaltsanalyse, einem qualitativen analytischen Ansatz zur Darstellung kombinierter Probandenantworten, ausgewertet.

Ergebnisse: Zu den Teilnehmern gehörten ein 37-jähriger Mann mit multiplen Polypen im Magen und einer Familienanamnese von Magenkrebs, ein 18-jähriger Mann mit einer bestätigten CDH1-Mutation und einer Familienanamnese von Magenkrebs und ein 33-jähriger Mann mit einem bestätigten metastasierten Magen-Adenokarzinom. Die subjektive Patientenerfahrung wurde kategorisiert in: (1) Entscheidungsfindung, (2) Auswirkungen der Behandlung und (3) Leben nach TG. Vor der Operation bewerteten alle Patienten sorgfältig ihr wahrgenommenes Risiko im Vergleich zu den Behandlungsfolgen und gaben an, dass ein bestimmtes Ereignis ihre Entscheidung ausgelöst hat. Die größten Auswirkungen der Behandlung waren das Wiedererlernen des Essens und die Anpassung an die körperlichen Veränderungen. Alle Patienten bestätigten, dass sie durch ihre Erfahrung das Leben schätzen gelernt haben und das Beste daraus machen.

Bedeutung der Ergebnisse: Dies ist derzeit die einzige Studie, die das gelebte Erleben von TG zur Prophylaxe oder Palliation bei Personen mit und ohne genetisches Risiko für Magenkrebs untersucht. Das Verständnis dieses Prozesses wird es allen Mitgliedern des Krebsteams und den Patienten selbst ermöglichen, die Faktoren, die an der Entscheidungsfindung und der postoperativen Anpassung beteiligt sind, besser zu verstehen. Fruchtbare Wege für zukünftige Forschung werden diskutiert.

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