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Diagnostische Kriterien für Patienten mit Reizdarmsyndrom

an den Herausgeber: Drs. Hadley und Gaarder bieten eine hilfreiche Diskussion des Reizdarmsyndroms (IBS) in ihrem Artikel1 in der Ausgabe vom 15. Dezember 2005 des American Family Physician. Ich möchte zwei Punkte bezüglich der Diagnose des IBS näher erläutern. Erstens: Obwohl die in dem Artikel1 aufgeführten Rom-II-Diagnosekriterien in Diskussionen über das Reizdarmsyndrom häufig verwendet werden, hat sich gezeigt, dass sie für die Diagnose des Reizdarmsyndroms in der klinischen Praxis2 unempfindlich und für die Erfassung von Krankheitsschwankungen im Laufe der Zeit unzuverlässig sind.3 Die Manning- und Rom-I-Kriterien für die Diagnose des Reizdarmsyndroms (siehe nebenstehende Tabelle) wurden eingehender untersucht und validiert.4,5 Das Vorhandensein von drei der sechs Manning-Kriterien ist zu 63 bis 90 Prozent sensitiv und zu 70 bis 93 Prozent spezifisch für die Diagnose des Reizdarmsyndroms, wenn keine „Red Flag“-Symptome (Gewichtsverlust, Hämatochezie, Anämie, Fieber oder Auftreten der Symptome nach dem 50.

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Diagnosekriterien für das Reizdarmsyndrom

Manning-Kriterien

Das Reizdarmsyndrom wird diagnostiziert, wenn drei der folgenden Punkte vorhanden sind:

Bauchschmerzen

Schmerzlinderung bei Stuhlgang

Erhöhte Stuhlfrequenz bei Schmerzen

Lockerer Stuhlgang mit Schmerzen

Schleim im Stuhl

Gefühl der unvollständigen Entleerung

Rom-I-Kriterien

IBS wird diagnostiziert, wenn die folgenden Punkte vorliegen:

Mindestens drei Monate anhaltende oder wiederkehrende Bauchschmerzen, die bei der Defäkation nachlassen und/oder mit einer Veränderung der Stuhlkonsistenz einhergehen

Zusätzlich mindestens zwei der folgenden Punkte an mindestens 25 Prozent der Tage:

Veränderte Stuhlfrequenz

Veränderte Stuhlform oder Stuhlgang

Passage von Schleim

Aufblähung oder Gefühl des Aufblähens des Bauches

IBS = Reizdarmsyndrom.

Informationen aus Referenz 4.

Diagnosekriterien für IBS

Manning-Kriterien

IBS wird diagnostiziert, wenn drei der folgenden Punkte vorhanden sind:

Bauchschmerzen

Schmerzlinderung bei Stuhlgang

Erhöhte Stuhlfrequenz bei Schmerzen

Lockerer Stuhlgang mit Schmerzen

Schleim im Stuhl

Gefühl der unvollständigen Entleerung

Rom-I-Kriterien

IBS wird diagnostiziert, wenn die folgenden Punkte vorliegen:

Mindestens drei Monate anhaltende oder wiederkehrende Bauchschmerzen, die bei der Defäkation nachlassen und/oder mit einer Veränderung der Stuhlkonsistenz einhergehen

Zusätzlich mindestens zwei der folgenden Punkte an mindestens 25 Prozent der Tage:

Veränderte Stuhlfrequenz

Veränderte Stuhlform oder Stuhlgang

Passage von Schleim

Aufblähung oder Gefühl des Aufblähens des Bauches

IBS = Reizdarmsyndrom.

Informationen aus Referenz 4.

Zweitens sollte betont werden, dass IBS keine „Ausschlussdiagnose“ ist, die erst nach Ausschöpfung anderer Tests gestellt werden kann. Vielmehr kann das Reizdarmsyndrom bei Patienten, die die diagnostischen Kriterien (z. B. nach Manning oder Rom I) erfüllen und keine Red-Flag-Symptome aufweisen, positiv diagnostiziert und weitere Tests vermieden werden. Dieser Ansatz wird durch eine Meta-Analyse6 von sechs Studien unterstützt, die ergab, dass Endoskopie, Ultraschall und Bariumuntersuchungen nur bei etwa 1 Prozent der Patienten, die ansonsten die diagnostischen Kriterien für das Reizdarmsyndrom erfüllten, eine organische Erkrankung nachwiesen, und dass Blutbilder und chemische Untersuchungen bei der weiteren Klärung der Diagnose nicht hilfreich waren. Die korrekte Anwendung der diagnostischen Kriterien für das Reizdarmsyndrom kann eine rechtzeitige Diagnose erleichtern, unnötige Tests vermeiden, die wahrscheinlich keine organische Erkrankung aufdecken, und eine schnellere Aufnahme einer therapeutischen Beziehung und die Einleitung einer Behandlung ermöglichen.

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